Mangelernährung - Was ist das?

Schaubild Mangelernährung

Definition einer Mangelernährung

Definition nach DGEM-Leitlinie „Terminologie in der Klinischen Ernährung“ (2013)

Der Begriff der krankheitsspezifischen Mangelernährung umfasst die klinisch relevanten Mangelzustände, die entweder durch eine verminderte Nahrungsaufnahme, Malabsorption und Maldigestion, eine erhöhte Proteinkatabolie oder eine Inflammation entstehen. Je nach Ätiologie wird die krankheitsspezifische Mangelernährung in verschiedene Formen unterteilt (akutkrankheitsspezifische bzw. chronische Mangelernährung mit Entzündung oder krankheitsspezifische Mangelernährung ohne Entzündung).2

Gängige Definitionen weiterer Fachverbände

Eine Mangelernährung ist ein anhaltendes Defizit an Energie und/oder Nährstoffen im Sinne einer negative Energiebilanz zwischen Aufnahme und Bedarf mit Konsequenzen und Einbußen für Ernährungszustand, physiologische Funktionen und Gesundheitszustand (DNQP Expertenstandard).3

Eine Mangelernährung ist ein Zustand der aus einer mangelnden Zufuhr oder Aufnahme von Energie und Nährstoffen über die Nahrung entsteht, zu einer veränderten Körperzusammensetzung führt und mit messbaren Veränderungen körperlicher und mentaler Funktion verbunden ist (DGE Praxiswissen: Mangelernährung in Klinken).4

Überlappung von Mangelernährung, Sarkopenie und Kachexie

Schaubild Kachexie und Sarkopenie

Kachexie

Die Kachexie ist ein multifaktorielles Syndrom charakterisiert durch ungewollten Gewichtsverlust, Muskelatrophie, Müdigkeit, Schwäche und einen signifikanten Verlust an Appetit. Das Konzept der Kachexie inkludiert, dass der Verlust an Körpermasse durch Ernährungsmaßnahmen alleine nicht vollständig aufgehoben werden kann.2 Operative Kriterien existieren für die Kachexie6 allgemein sowie für die Identifikation der Tumorkachexie.7

Sarkopenie

In einem europäischen Konsensus-Statement wurden neue Definitions- und Diagnosekriterien für Sarkopenie8 vorgelegt. Bei der Definition steht nun die Muskelkraft und nicht mehr die Muskelmasse im Vordergrund. Sarkopenie wird hier als „progrediente und generalisierte Skelettmuskelerkrankung“ definiert, die mit einem erhöhten Risiko für negative Folgen wie Stürze, Frakturen, körperliche Einschränkungen und vorzeitigem Tod einhergeht.8